Freitag, 27. März 2020

SCHWEIGEN


Nicht nur still werden und den Lärm abschalten, der mich umgibt, nicht nur entspannen und die Nerven ruhig werden lassen. Das ist nur Ruhe.

Schweigen ist mehr, 
Schweigen heißt: 
mich loslassen 
nur einen winzigen Augenblick verzichten,
auf mich selbst,
auf meine Wünsche, 
auf meine Pläne, 
auf meine Sympathien und Abneigungen,
auf meine Schmerzen und meine Freuden, 
auf alles, was ich von mir denke,
und was ich von anderen halte 
auf alle Verdienste auf alle Taten.

Verzichten 
auch auf das, was ich nicht getan habe, 
auf meine Schuld 
und auf alle Schuld der anderen an mir, 
auf alles, was in mir Unheil ist. 
Verzichten auf mich selbst. 
Nur einen Augenblick DU sagen und Gott da sein lassen. 
Nur einen Augenblick sich lieben lassen ohne Vorbehalt ohne Zögern 
bedingungslos und ohne auszuschließen, dass ich nachher brenne. 
Das ist Schweigen vor Gott. 
Dann ist im Schweigen Stille und Reden und Handeln und Leiden und Hoffen und Lieben zugleich.



Dann ist Schweigen: Empfangen. Auf dieses Schweigen weiß ich keine Antwort als:

neues Schweigen weil Gott größer ist, weil jede versuchte Antwort zu klein gerät. Und doch habe ich keine Angst zu reden und zu handeln, weil das Schweigen eines Augenblicks vor Gott und mit Gott und in Gott die lauten Stunden erlöst.



Aus:
Luitgard M. Tusch-Kleiner
Einkehr zur Mitte
Einführung in die Kontemplation als Lebensweg

Richtiges Sitzen beim Meditieren


Es gibt verschiedene Sitzhaltungen, die beim Meditieren angewendet werden können. Grundsätzlich empfiehlt es sich immer, gleichgültig bei welcher Meditationshaltung, eine Matte als Auflage zu verwenden. Die Schuhe sollen ausgezogen sein.

Für Anfänger kann es gut sein, zunächst auf einem Stuhl oder Hocker zu meditieren. Deshalb soll die entsprechende Sitzhaltung hier genauer beschrieben werden.

Man unterscheidet folgende Sitzhaltungen
1. auf dem flachen Kissen
a) in der sog burmesischen Haltung (Schneidersitz)
b) im halben Lotussitz
c) im vollen Lotussitz

2. auf einem erhöhten Kissen
in der japanischen Haltung (eine Art Fersensitz mit nach außen gerichteten Knien)

3. auf einem Bänkchen
in der japanischen Haltung (die Unterschenkel werden unter das Bänkchen oder seitlich am Bänkchen vorbei geführt)

4. auf einem Stuhl oder Hocker
Optimal ist ein Hocker, da man sich nicht an die Lehne anlehnen kann. Aber auch auf einem Stuhl ist das möglich, wenn man sich mit den Sitzhöckern nur auf das vordere Drittel des Stuhls setzt. Das Becken ist eher etwas nach vorn gekippt und die Wirbelsäule aufgerichtet. Der Kopf wird in Verlängerung der Wirbelsäule - also nicht nach vorne oder hinten geneigt - gehalten. Die Augen sind geschlossen oder halb geschlossen und der Blick nach vorne unten gerichtet. Es kann gut sein, den Blick auf einem Punkt oder noch besser auf einer kleinen Fläche auf dem Boden ruhen zu lassen.
Die Oberschenkel sollten waagerecht sein und die Füße als Ganzes auf dem Boden aufliegen. Die Knie sind wie die Füße ca. 2 bis 3 Faustbreit geöffnet.

Bei allen Sitzpositionen ist es wichtig, dass die Grundhaltung vom Becken aus nach unten stabil ist. Nur so kann der Oberkörper frei aufgerichtet gehalten werden und können Spannungen vermieden werden. Wichtig ist noch, dass die Schultern entspannt nach unten hängen und vor allem bei der Atmung nicht nach oben gezogen werden. Das geht am besten bei der Bauchatmung, die zunächst bewusst vollzogen werden kann.

Die Hände sind ineinandergelegt (linke Hand in die rechte) und die Daumen berühren sich. Sie können aber auch auf den Oberschenkeln ruhen, wobei Daumen und Zeigefinger, einen kleinen Kreis bildend, sich berühren.

gepostet von Roland Klein - 0261 401768

Aufmerksam und wachsam, im Hier und Jetzt leben.



Was wir zurzeit, im Frühjahr 2020, erleben ist ein tiefer Einschnitt in unser Leben, und wir können ratlos dastehen wie die Israeliten zu Beginn der babylonischen Gefangenschaft. Ich hoffe, dass der gute Gott uns, wie in Babylon, etwas Wichtiges zeigen und lehren will, mit dem, was wir jetzt erfahren. „Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“ (Jesaja 43, 19) Die Einladung besteht darin aufmerksam zu sein auf das, was wir neu entdecken und lernen können in unserer Beziehung zu Gott, in der Gestaltung unseres gemeinsamen Lebens mit allen Mitmenschen und als Teil der Schöpfung.
Aufmerksamkeit, Wachsamkeit, Achtsamkeit muss eingeübt werden. Das im Hier und Jetzt Anwesend Sein bedarf eines ausdauernden Trainings. Unsere Gedanken entführen uns immer wieder in die Vergangenheit oder eilen mit uns in die Zukunft voraus.
Der, der sich in Exodus 3,14 als „Ich bin der ich bin!“ zu erkennen gab, sagt uns, dass er hier und jetzt ist. Und da können wir ihm begegnen.

Mit diesem Blog möchten wir Arnsteiner Patres an der Citykirche in Koblenz Sie einladen die Aufmerksamkeit, die Wachsamkeit und Achtsamkeit zu üben. Das im Hier und Jetzt sein zu trainieren.
Es braucht (jeden Tag) nur eine halbe Stunde, einen ruhigen Ort und die innere Bereitschaft sich auf das Schweigen einzulassen.

In den folgenden Posts wollen wir Ihnen Hinweise geben wie und was Sie üben können.

Martin Königstein
von den Arnsteiner Patres
Citykirche am Jesuitenplatz
Koblenz

0261 912 6321 – mksscc@gmail.com