Evagrius Ponticus (4.
Jhdt.): Über das Gebet
Im Gebet sollte es dir nicht darum gehen, was dir gut erscheint, sondern
darum, was Gott gefällt. Das allein wird dein Gebet von Störungen freihalten
und dich mit Dank erfüllen, während du betest. (Nr. 89)
Du darfst dir beim Beten auf keinen Fall ein Bild von irgend etwas machen,
du darfst dir nichts vorstellen. (Nr. 114)
Laß mich hier wiederholen, was ich schon bei anderer Gelegenheit gesagt
habe: Selig ist jener Geist, der beim Gebet völlig frei ist von jederlei Form.
(Nr. 117)
Selig ist jener Geist, der, ohne Zerstreuung betend, immer tieferes
Verlangen nach Gott empfindet. (Nr. 118)
Selig ist jener Geist, der, während er betet, frei ist von allem
Gegenständlichen, ja sich sogar aller Gedanken entledigt hat. (Nr. 119)